Anfänge von Winterscheid
zwischen 1063 und 1083 |
Schenkungsurkunde des Abt
Bischofs Albero, zählt Alf, Sellerich, Elcherath, Gondenbrett und
Niederprüm auf, welche den Zehnt an den Liebfrauenstift in Prüm geben Annahme: Winterscheid, sofern besiedelt, gehörte zu Prüm bzw. Alf |
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1185 bis 1212 | Gerhard von Vianden, Abt von Prüm Schutzvogt war der Graf von Vianden (weil geistliche Herrscher im Mittelalter keine weltliche Macht ausüben durften) Annahme: Winterscheid gehörte zu Prüm; Teilgewalt des Grafen von Vianden [1] |
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um 1150 | Grafen von Vianden bauten Burg
von Schönecken (erstmals 1249 urkundlich erwähnt) |
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1215 | Schönberg (mit diesem Datum) auf einer Karte erwähnt (Karte von Hof- und Wildbann) | |
1222 | Die Vogtsburg Schönberg inkl. Hof Amelscheid und der Schutzvogtei
über Bleialf, Winterspelt und
Sellerich wurde verlehnt an die Herren von Schönberg bzw. De Bellemonte
(lt. Caesarius, Exabt, der das Urbar von 893 überarbeitete) Annahme: Winterscheid besitzmäßig zu Prüm; Teilgewalt zu Schönberg; Winterscheid - Bleialf - Schönberg - Prüm [2] |
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1249 | Manfred von Neumagen erhält Burg Schönecken als Lehen von Luxemburg [Anm.: als Unterlehen] | |
1264 | nach vergeblicher Erbforderung setzt Heinrich von Schönecken seinen Onkel in Schönecken gefangen | |
1270 | Heinrich von Schönecken (Erbe des Grafen von Vianden) verpflichtet sich die Güter zu luxemburgischen Lehen zu machen | |
1273 | Herren von Schönberg
üben
Vogteigewalt im Gerichtsbezirk Bleialf aus; noch alles von der Abtei als
Lehen Streit zwischen dem Schutzvogt Heinrich von Schönecken und Joffried, Abt von Prüm |
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1274 und 1278 | vergebliche Schlichtungsversuche | |
1279 | auf neue Schiedsrichter geeinigt | |
1280 | Schiedsspruch stärkt die Abtei | |
1286 | Herren von Schönberg verkaufen eine ihnen zustehende Lieferung von Schafen aus dem Hof Bleialf an Prümer Abtei (Walter von Haren, Abt von Prüm); [nach wie vor Schönberg als Lehen] | |
1298 | Gericht zu Rommersheim verbietet Grundbesitz im Hofbezirk Bleialf (d.h., kein Lehnsmann konnte erbliche Rechte geltend machen oder Land kaufen - im Sinne des fortdauernden Besitzes) [3] | |
1304 | Erste urkundliche Erwähnung Winterscheids! Zeuge Hildebrandus de [aus, von] Winterscheid bei Urkunde genannt [4] | |
1306 bis 1307 | Schönberg im Urbar der
Grafschaft Luxemburg als Vasallen aufgeführt [mindestens Schönberg zu Luxemburg; Schutzvogteigebiete fraglich] |
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1308 | nach Ermordung Albrecht I wird Heinrich VII, Graf von Luxemburg, zum König gewählt | |
1347 | Dietrich I, Abt von Prüm,
verliert Abtei wegen Verschuldung an Trier - 200 Jahre Zank, weil Besitzänderung nicht beim Papst registriert Karl IV deutscher Kaiser |
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1370 | Henri van Winterscheid Burgmann zu Blankenberg | |
1374 | Karl IV übertrug die luxemburgischen Rechte an Schönberg an Kuno den Erzbischof von Trier [5] | |
1376 | König Wenzeslaus bestätigt die Verfügung seines Vaters Kaiser Karls IV von 1374 | |
1378 | Diederich von Schönberg nebst Gattin und Söhnen, Gerhard von Schönberg und Johann von Schönberg sowie Diederichs Bruder, verkauften […] und 150 Gulden [Anm.: verpfändeten] aus ihrem Hofe Alf […] für 2000 Gulden [vermutlich bis 1397 verkauft bzw. verpfändet] | |
1390 | Dietrich von Kerpen, Abt von Prüm (1355-1397), in Fehde mit Schloss Schönberg, erobert Schönberg [Annahme: Winterscheid - Bleialf - Prüm] | |
1393 | Werner (Erzbischof) kauft Schönberg - zunächst nur für drei Jahre, behielt es aber weiter (lt. anderer Quelle verpfändete Dietrich einen Teil von Schönberg) | |
1423 | Friedrich II von Schleiden,
Abt von Prüm (1397-1426), ließ vom damaligen Inhaber des Schlosses Schönberg
das Lehnsrecht anerkennen; beim Gericht des Hofes Bleialf ernannte der Abt
4 Schöffen der Herr von Schönberg nur 3
[6] Annahme: Winterscheid - Bleialf - Schönberg - Prüm |
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14xx | Erzbischöfe von Trier ziehen Schönberg als erledigtes Mannlehen ein und verpfänden es wiederholt (Ende des 15. Jh. an Markgrafen Christoph zu Baden, damaliger Gubernator - ähnlich. Gouverneur - des Herzogtums Luxemburg - setzte eigenes Gericht ein) vgl. Eiflia ill. 2.2, S 273: nach dem Tod von Johann von Schönberg (Sohn von Johann von Schleiden und Elsa von Schönberg) welcher 1411 in einer Urkunde genannt wurde (fehlende Quelldaten) | |
1502 | Philipp von Schönberg (Herr von Hartelstein) Bündnis mit Adel und Städten des Erzstiftes Trier | |
1512 | erste (bzw. älteste bekannte) Glocke von Winterscheid, (gefertigt von Heinrich von Prüm) [7] | |
1514 bis 1534 | Georg von Stein zu der
Neuerburg vom Wilhelm von Manderscheid, Abt von Prüm, mit Gütern zu
Bleialf belehnt [8] u.a.: Klaffenberg-Erbe [Anm.: Winterscheid ?] |
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1515 | Erzbischof Richard löste Lehen ein und ließ es durch einen Amtmann verwalten (vgl. nach 1423…) [9] | |
1532 bis 1540 | Johann von Schönberg († 1540), Amtmann zu: Hillesheim, Schönecken, Schönberg [10] | |
1541 | Wilhelm von Manderscheid,
Abt von Prüm (1513-1546), Malmedy und Stablo, schloss mit Johann Ludwig,
Erzbischof zu Trier, einen Vergleich wonach Schönberg als Reichslehen
anerkannt wird: - Gerichtsbarkeit in den Vogteibezirken gemeinsam vom Abt und den kurfürstlichen Beamten (Kellner) - bei Einsetzung von Schultheißen und Gerichtsboten hatte der kurfürstliche Amtmann mitzuwirken; Absetzungsrecht allein beim (Prümer) Abt |
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1543 | - kurtrierischer Kellner
von Schönberg Michel Beßlich - Schreiben: „er habe vernommen, der Dreiherrenwald [in dem außer Trier, Schleiden und Luxemburg Anteile haben] solle zu Kohlen [Holzkohle] gemacht werden“; um 1580 bereits ausgebeutet [11] |
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1553 | Christoph von Manderscheid, Abt von Prüm (1546-1576), Malmedy und Stablo, erhob Klage wegen Zollforderungen von Johann V., Erzbischof zu Trier [12] | |
1571 | Neuer Vertrag zwischen Abt Christoph und Erzbischof Jakob (ausführlich siehe: Hof- und Wildbann) | |
1574 | - Nachbesserung des Vertrags | |
1576 | Erzbistum Trier
übernimmt
Abtei Prüm (Personalunion Erzbischof - Abt; beließ Status des Fürstentums;
kurfürstliche Verwaltung bis 1794) [13] - setzte Kellner ein; Prüm erhielt Lehngericht; erst 1714 kurtrierisches Landrecht |
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1581 bis 1601 | Weistum Bleialf beschrieben (Hofbann und Wildbann); Gliederung: Amt Prüm, Hofbezirk Bleialf | |
1583 | Die trierische Zeitrechnung wird zugunsten des Gregorianischen Kalenders aufgegeben [14] | |
1599 bis 1612 | Hugo Augustin von Schönberg († 1612), Amtmann zu Schönberg, Schönecken und Prüm [Winterscheid - Bleialf - Schönberg - Prüm - Trier] [15] | |
1609 | Pest in Prüm [16] | |
1613 | Datum des Fenstersims der Kapelle | |
1618 bis 1648 | 30jähriger Krieg | |
1636 | Pest in Prüm (Johann von Werth, Reiterführer, lag über Winter in Prüm) | |
1641 | lothringische Truppen verwüsten (wörtlich ‚verherget‘) Bleialf [17] | |
1642 | 11. Juli 1642: Christoph
Rasoris,
Pastor in Bleialf beginnt mit Winterscheider Kapellenregister, nennt 15
Hausnamen Joh. Wallmerath (Schultheiß ?) [18] |
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1648 | Molitoris, Bleialfer Pastor führt weiter Buch | |
um 1649 | 62 Einwohner, davon 17 Kinder [19] | |
1656 | 15 Kapellenschafe [20] | |
um 1663 | kurfürstliche Zusage an Niederlascheider und Bucheter die Winterscheider Mühle benutzen zu dürfen (weil diese näher war) | |
1670 | Kellnerei Schönberg (vier westliche Hofbezirke) | |
1684 | Kurfürst Johann Hugo von Orsbeck lässt Feuerbuch erstellen, demnach hatte Winterscheid 13 Feuerstellen [21] | |
1684 bis 1697 | Franzosen besetzen die Abtei Prüm, Teile des Kurfürstentums Trier, St.Vith, Bitburg, etc. völlig zerstört; „Schloss“ Prüm zerstört | |
1685 | Kurfürst führt ‚Schulzwang‘ ein [22] | |
1692 | Französische Karte von Trier nennt Wyntersche, par le St.Sanson | |
um 1714 | - Schäfer [Wanderschäfer]
in Winterscheid - Vagabundi in Winterscheid |
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1718 | Feuer in Steffes Backhaus [verm. in Schweiler] | |
1719 | weitere Glocke in Winterscheid (gefertigt von Edmund Pipin aus Köln) [23] | |
1728 | Karte von Matthias Seutter nennt Wynterscheyt | |
1750 | Meister Hieronimuis von Recht liefert und arbeitet für die Winterscheider Kapelle [24] | |
1752 bis 1758 | Maler Moritz Faber und Sohn (Kirchenrechnung) [25] | |
1768 | Johann Heinrich Molitor, Pfarrer († 1791) | |
1772 | Anton Krost Frühmesser (maximal bis 1779) | |
1777 | 16 Hausstätten | |
1778 bis 1803 | Johann Alois Lenz, Vikar für Schönberg, Winterscheid, Manderfeld und Rescheid | |
1779 | 91 Einwohner | |
1780 | Schulhausneubau mit Lehrerwohnung [26] | |
1784 | Johann Peter Feillen
(vormals Schweiler) Frühmesser Grenzbeschreibung von Kurfürst Clemens Wenzeslaus, Prinz von Polen und Sachsen: - Oberamt Prüm (Diözesangrenze Trier/Lüttich) u.a. Bleialf unter geistlicher Gerichtsbarkeit (Kirchspiel) des Bischofs von Lüttich |
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1787 | 87 Einwohner | |
1788 | 97 Einwohner, davon 17 Schulkinder [27] | |
1792 | Schulhausneubau | |
1794 bis 1813 | französische Verwaltung [28] | |
bis 1796 | Johann Peter Pint, Frühmesser | |
1796 | Peter Thelen Frühmesser [29] 3 Maß Korn für eine Wochenmesse (an Bleialfer Pastor) [30] |
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1797 | 21. März 1797: gemäß Proklamation stellt die französische Verwaltung die Arbeit ein; Amtsführung wieder deutsch | |
1798 | - KIöppelarmee: 30.10.
bei Arzfeld; 28.10. Aktenvernichtung bei Schönberg - neue Aufteilung der Region - für Winterscheid: [31]
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1799 | Winterscheid eigener Standesamtsbezirk mit folgenden Orten: Winterscheid, Ihren, Alfersteg, Röttgen, Urb, Hemmeres, Elcherath, Wallmerath und Winterspelt | |
1801 | 09. Februar: Friedensvertrag zwischen Deutschland und Frankreich, linksrheinisches Gebiet blieb französisch (Rheinbund); wirtschaftlicher Aufschwung | |
1804 | Maire Gorens erklärt
die Kirche in Elcherath für überflüssig [32] Einführung der Sommerschule (Schulpflicht) |
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1806 | Maire Gorens leitet Wunsch der Elcherather zum Erhalt ihrer Kirche weiter [33] | |
1808 | Schulbemühungen scheitern mangels Unterstützung | |
1813 bis 1814 | Deutscher Befreiungskrieg (u.a. Rheinbundtruppen bei Napoleon) | |
1815 | Wiener Kongress: Eifel wieder preußisch, Deutscher Bund gegründet | |
1816 bis 1865 | vom 22. April 1816 bestand die Landbürgermeisterei Winterscheid | |
1816 und 1817 | Missernten (auch 1843, 1845, 1846, 1847, 1879, 1881, 1882, 1884, 1885); ab 1816 Unterstützung durch sogen. Preußenhilfe [34] | |
1819 | Wilhelm Fouchs, Frühmesser | |
1825 | Schulpflicht in Preußens "neuen" Gebieten | |
1826 | erste staatlich ausgebildete Lehrperson eingestellt | |
1827 | 170 Einwohner | |
1849 | Cholera in Prüm [35] | |
1869 | 210 Einwohner | |
1870 und 1871 | deutsch-französischer Krieg (31.10.1870 100000 Mann südlich von Trier); Rinderpest, schlechte Ernte, Pockenepidemie 1871 [36] | |
1872 | Schulaufsichtsgesetz in Preußen (keine Kirchenabhängigkeit) | |
1882 | 31. Mai 1882: Auftragserteilung für Planung und Vermessung der Bahnstrecke Bleialf - St.Vith [37] | |
1888 | 01. Oktober 1888: Inbetriebnahme der Strecke Bleialf - St.Vith [38] | |
1900 | 196 Einwohner | |
seit 1900 | jährliche Viehzählung | |
1905 | 222 Einwohner | |
1906 | Grabhügel unbefugterweise aufgegraben; Aschekistenfund | |
1916 | Februar bis August: Kampf um
Verdun Juni und Juli: Lebensmittelrationierung in Deutschland Oktober bis Dezember:. Kampf um Verdun |
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1917 | Glocke beschlagnahmt (01.03.: Beschlagnahmungsorder - Kommunalverbände mit Durchführung beauftragt [lt. Faas, am 25.07.]; am 15.08. nach Kall, dann eingeschmolzen) [39] | |
1918 | Fliegerangriffe der Entente auf westdeutsche Grenzgebiete | |
1923 | Zollhaus erbaut | |
1929 | - August, vorzeitiger
Abzug der Alliierten aus dem Rheinland (bis April 1930) - Anschluss ans Stromnetz |
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1933 | Bürgermeistereien Auw, Bleialf, Lascheid und Winterscheid aufgelöst und zu einem Amtsbezirk Bleialf zusammengeschlossen [40] | |
1934 | RAD (Reichsarbeitsdienst) in Winterscheid tätig (Steinbruch) | |
1937 | Waldbrand durch Funkenflug einer Lokomotive | |
1939 | 225 Einwohner Anfang September Räumungsbefehl; offiziell 6-7 Wochen |
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1939 bis 1940 | keine Züge zwischen Bleialf und St.Vith | |
1940 | 10. Mai: deutscher
Einmarsch in Belgien 12. Mai: 263. Division z.T. in Winterscheid |
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1941 | Dr. Dehn begeht Klafenberg
(römische Spurensuche) 03.Dezember: Viehzählung im Kreis Prüm |
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1943 | Kreis- bzw. Gauredner mit Durchhalteparolen | |
1944 | 11. September:
2. Evakuierung
(inkonsequent) 13. September: Amerikaner erobern Winterscheid |
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1944 bis 1945 | August 1944 bis 28. November 1945: keine Schule | |
1945 | Lehrer Bläsius fängt an | |
1946 | Frühjahr: elektrische Haus- und
Überlandleitungen
repariert; Anfang Mai Lichtfest [41] 15. September: Erste Gemeindewahlen |
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1949 | 01. Februar: Laienspiel der entlassenen Schüler | |
1950 | 234 Einwohner | |
1951 | Schulhausmauer stürzt nachts ein | |
1952 | Schulhausneubaubeginn | |
1953 | Januar und Februar: starkes
Schneetreiben [42] mit Gesetz vom 12. Mai (Wirkung vom 1. Oktober) ist Winterscheid von Mützenich getrennt |
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1954 | Grauwackebeilfund | |
1955 | 01. Juni: Lehrer Römpler
fängt an 27. Juni: Schuleinweihung |
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1959 bis 1960 | Wasserleitung verlegt | |
1962 bis 1964 | Lehrer Dieter Nohn April bis Juni Vertretung durch Herrn Barth |
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1964 bis 1966 | Lehrer Kerst | |
1966 bis 1967 | Lehrer Ernst Federspiel | |
1966 | Milchunion Pronsfeld nimmt Arbeit auf | |
1969 | Fernsehverstärker Schneifel (Füllsender) | |
1970 | 190 Einwohner Fremdenverkehrsstatistik: 12 Gäste, 180 ubernachtungen Winterscheid gehört nun zur Verbandsgemeinde Prüm |
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1971 | Fremdenverkehrsstatistik: 8 Gäste, 80 ubernachtungen | |
1972 | Fremdenverkehrsstatistik: 12 Gäste, 98 ubernachtungen | |
1973 | Der Bullenhalter, Landwirt
Haas, forderte für die Haltung der zwei Bullen ein höheres Pflegegeld,
was die Gemeinde dazu veranlasste die Bullenpflege neu auszuschreiben;
da sich niemand dazu bereit erklärte schloss sich Winterscheid 1974
offiziell der Besamungsstation an 31. März: Schließung der Poststelle Winterscheid; danach Eröffnung der "Öffentlichen Fernsprechstelle" im Privathaus Wagner |
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1974 | 52 ausgestellte
Lohnsteuerkarten; 37 kamen zurück 04. März: Goldene Hochzeit von Nikolaus Peters und Elisabeth Peters, geb. Arens |
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1975 | Gemeinderat beschließt aus Mitteln der Jagdgenossenschaft einen Klauenpflegestand anzuschaffen | |
1977 | August: bei aufgefundenem Fuchs wurde Tollwut festgestellt | |
1978 | Feuer bei Familie Spoo; Scheune
abgebrannt Theatergruppe Winterscheid führte in ehemaliger Schule zwei Luststücke "Willi auf Abwegen" und "Oh diese Männer" dreimal auf (14.01. um 20.00 Uhr, 15.01. um 14.00 Uhr und 20.00 Uhr) 4. Mai: Glockenweihe einer renovierten Glocke |
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1980 | 166 Einwohner | |
1987 | 169 Einwohner | |
1990 | 176 Einwohner Februar: Wald-Sturmschäden |
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1992 | Gasexplosion bei Frau Zons | |
1993 | 179 Einwohner | |
1994 | 25. September: Dorffest im
Gemeindehaus kleiner Waldbrand durch Blitzeinschlag |
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1996 | 08. Februar: kleines Feuer bei Wangen in der Räucherkammer, Schinken verbrannte | |
1997 | Dezember: Wasserleitungsinstandsetzung (Hells hatten Silosickerwasser in der Wasserleitung); neue Hauptleitung (Richtung Hockelmann - Hell; alte Leitung Richtung Valentin Reusch - Hell stillgelegt) | |
1998 | März bis April: neues
Buswartehaus erbaut Mai: eine Kuh von Scheuerns wurde wild und rannte panikartig umher; bei der Hilfeleistung verletzte sich Hockelmann Hans an der Hand; die Kuh konnte schließlich in den Stall getrieben werden |
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1999 | Am Abend des 29.06. fliegt ein Rettungshubschrauber des ADAC Dominik Palzer ins Krankenhaus weil kein Rettungswagen kommen konnte | |
2002 | 21.12.: Feuer bei Schmitz in Winterscheid; wurde durch Freiwillige Feuerwehr gelöscht |
[1] Q 11, S. 190
[2] Q 6, S. 24
[3] Q 17, S. 1155
[4]
Q 37, S. 23 Fn.: „Orig. d. d. 1304, fer. 3. post bei Nicolai conf. Pergament (Siegel
fehlen) im StA. Coblenz, Urkdd. Fürstent. Prüm (Staatsarchiv). Der Verkäufer
ist Sybodo de Werrot, filius quondam Gerardi dicti Marbasz; unter den Zeugen sind Hildebrandus de
Winterscheit, Henricus dictus Fevrmann de Brantscheit, Hildebrandus de
Haldinvelt, Fredericus de Haldinvelt filius quondam Gobellini de Brantscheit,
dominus W. miles de Langinvelt, unter den Sieglern Lambertus investitus
ecclesie de Alve.“
[5] Q 6, S. 24
[6] Q 82 berichtet über
die Hochgerichtsbarkeit von Bleialf [ca. 1500-1576]: „Westeifel: Für den
Bereich von Sellerich bis zur Our, von Winterspelt bis Laudesfeld hatte das
Hochgericht Bleialf seine Zuständigkeit. In diesem Gerichtsbezirk übte der
Abt von Prüm als Landesherr oder sein Vogt die Gerichtsbarkeit aus. Ihnen
stand also das Recht auf Ergreifung eines Missetäters zu, der darauf in das
nächste ‚feste‘ Gebäude zu bringen war. Zu den Verpflichtungen des Abtes
gehörte es, den Gefangenen sechs Wochen und zwei Tage zu beköstigen; der
Vogt, in Schönberg residierend, musste dann nochmals für zwei Wochen und
einen Tag für ihn aufkommen. Vor dem Gerichtstermin brachte man den Täter
in ein Gefängnis, möglicherweise in den Bleialfer Kirchturm oder in das
Verlies der Schönberger Burg. Wehrpflichdge Männer, ‚Zwerschaften‘
genannt, hatten den Gefangenen zu bewachen. Entfloh der Häftling, musste die Wache für ihn
ins Gefängnis. Auch der Ablauf des Gerichtsverfahrens war in
Bleialf genauestens geregelt. Der ‚Baumeister‘, eine Person dem Schultheißen
entsprechend, stieß vor Prozeßbeginn dreimal in ein Horn. In anderen
Eifelgebieten zeigte eine Glocke den Beginn der Sitzung an. Nach dem
Hornsignal folgten die Bauern dem ‚Baumeister‘ mit Sensen, Messern, Dreschflegeln, Gabeln und Schwertern. Dieses,
aus der Ritterzeit überlieferte Relikt des Heereszuges, war die einzige
Gelegenheit, sich zu bewaffnen. Bevor der Gefangene zur Gerichtsstätte
geleitet wurde, musste er sich der öffentlichen Prangerstrafe beugen.
Hiernach nahm ihn der Gerichtsbote von Sellerich in seine Obhut und brachte
ihn zur Gerichtsstätte. Bleialf, Winterspelt und Sellerich stellten je
sieben Schöffen. Das Gericht erkannte den Prümer Abt als den ‚schweigenden Richter‘, den Vogt von Schönberg als
‚redenden Richter‘
an. Die Todesstrafe wurde auf dem Alfferberg vollzogen, wo der Galgen
stand.“
[7] Q 6, S. 68
[8] Q 19
Graf Wilhelm von
Virneburg starb 1487 auf der Neuerburg ohne Erben; Schwager Graf Kuno von
Manderscheid übernahm Neuerburg, vgl. Q 14
[9] Q 6, S. 24
[10] Q 12, S. 377
[11] Q 19
[12] Q 82 schreibt
über
die lang anhaltenden Streitigkeiten: „Nicht immer endeten solche Übergriffe
für die Betroffenen tödlich, wie ein Vorfall in Winterspelt 1562 zeigt.
Das Beispiel verdeutlicht ebenso, dass die hohe Geistlichkeit vor
kriminellen Aktivitäten nicht zurückschreckte, wenn es um Macht oder
Machterhalt ging. Die Geschichte des ehemaligen Kreises Prüm war
vom 14. bis 16. Jahrhundert durch Machtstreitigkeiten zwischen dem Kurfürstentum
Trier und der Fürstabtei Prüm gekennzeichnet. Als die Trierer Erzbischöfe
den Bereich der Abtei Prüm in ihre Interessensphäre einzubeziehen
versuchten, entwickelte sich der Machtkampf. Sogar das Reichskammergericht
in Speyer wurde angerufen. Durch den Bericht des Kammergerichtssekretärs
werden uns die Einzelheiten vor Augen geführt: Abt Christoph von Prüm und Stablo hatte Klage
gegen den Erzbischof Johann von Trier erhoben. Sieben wohlbewaffnete Reiter
des Kurfürsten waren in Winterspelt und somit in den Herrschaftsbereich des
Abtes eingedrungen. Zwei von ihnen stiegen vor der Behausung des dortigen
Schultheißen ab und machten es sich bei Tisch und Wein gemütlich. So
nebenbei erkundigten sie sich, wo man den Schultheißen antreffen könnte,
der sich nicht im Haus befand. Währenddessen hielten sich die fünf
Mitgesellen in einem Wald versteckt, Nachdem die Kundschafter erfahren
hatten, dass der Schultheiß mit seinem Gesinde auf einem Feld beschäftigt
sei, ritten die beiden dorthin. Beim Heranreiten feuerten sie mehrere Schüsse
ab. Für die hinter Hecken versteckten Mitgesellen war das die Losung, und
die sieben Reiter sprengten zusammen über das Feld und nahmen den Schultheiß
‚mit stattlicher Gewalt‘ gefangen. Daraufhin schleppten sie den
Gefangenen ins kurtrierische Schönberg, wo die Übeltäter ihn in ein ‚sehr böses Loch‘ warfen. Dort lag der Schultheiß
‚ellendisch‘
sieben Tage. Noch katastrophaler waren die achteinhalb Wochen Gefangenschaft
in einem Turmverlies, wo er wie ein Tier auf Stroh darniederlag, bis er
erkrankte. Erst eine Zahlung von 36 Talern sollte dem
Schultheißen die Freiheit wiederbringen. 12 Taler entrichtete er sofort,
die Restzahlung wurde verbürgt. Damit nicht genug, auch der Schwiegersohn musste
12 Taler bezahlen, weil dessen Söhne mit dem Schultheißen im
Trierischen gejagt hatten. Außerdem führten die Reiter acht Hasennetze und
drei Jagdhunde mit sich fort, die dem Abt gehörten. Die Klageschrift des
Abtes endet mit dem Vorwurf, der Kurfürst habe in seinen Herrschaftsbereich
eingegriffen und den Schultheiß rechtswidrig entführt. Aus dem Antwortschreiben des Trierer Bischofs
entnehmen wir, wie könnte es anders sein, einen gegenteiligen Standpunkt.
Er beantragte, die Klage zurückzuweisen. Hierzu führte er aus, dass die
Kurfürsten seit Menschengedenken die Herrschaften Schönecken und Schönberg
in Besitz gehabt hätten. Damit besäßen sie auch die Vogteirechte über
das gesamte Gebiet der Abtei Prüm. Demzufolge liege die hohe
Gerichtsbarkeit in seinen Händen, und dem Abt stehe nur die
Niedergerichtsbarkeit zu. Vom Dorf Winterspelt wurde behauptet, dass es zwar
zur Abtei gehöre, aber gerichtsmäßig zur Vogtei Schönecken. Somit seien
der Schultheiß und sein Schwiegersohn wegen Amtsanmaßung und Jagdfrevel
zur Rechenschaft gezogen worden. Der Abt bestritt jedoch diese Deutung der
Vogteirechte und sah sich weiterhin als Herr von Winterspelt. Das Urteil des Kammergerichts liegt leider den
Prozessakten nicht bei.
Wie die erwähnten Delikte zeigen, berichten
die Quellen vom 14. bis zum 16. Jahrhundert überwiegend von
Auseinandersetzungen der Obrigkeit.“
[13] Q 12, S. 52
[14] Q 16
[15] Q 12, S. 377
[16] Q 6, S. 13
[17] Q 6, S. 14
[18] Q 6, S. 845
[19] Q 6, S. 831
[20] Q 6, S. 845
[21] Q 6, S. 10
[22] Q 6, S. 123f
[23] Q 6, S. 68
[24] Q 6, S. 65
[25] Q 6, S. 65
[26] Q 6, S. 846
[27] Q 6, S. 846
[28] Q 1
[29] Q 6, S. 848
[30] Q 6, S. 837
[31] Q 6, S. 142
[32] Q 6, S. 857
[33] Q 6, S. 858
[34] Q 7
[35] Q 6, S. 17
[36] Q 6, S. 17
[37] Q 13
[38] Q 13
[39] Q 6, S. 67
[40] Q 18
[41] Q 14, S. 210
[42] Prümer Land 87, S. 4